Wie funktioniert die Computertomographie (CT)?

Wie funktioniert die CT? Wann setzte ich die CT ein, also welche Idikationen hat die CT? Vor- und Nachteile der CT?

Indikationen:

  • Abklärung Pathologie der Organe wie z.B. Hirn, Herz, Lunge, Bauchorgane etc., oft auch in Notfallsituationen
  • Knochenpathologie, wenn Röntgen nicht ausreichend,
  • CT-Interventionen (Schmerztherapie Wirbelsäule, Metastasen-Therapie der Leber etc.)
  • falls MRT nicht möglich (Metall, Platzangst, Unruhe).

Absolute Kontraindikationen: Keine

Relative Kontraindikationen: Kinder und Schwangere

Allgemeines

Die erste CT am Menschen wurde ca. 1971 durchgeführt und hat dann eine bis heute andauernde weiter Verbreitung in der radiologischen Diagnostik erlangt. Von den Anfangs recht langsamen 1-Zeilen-CT’s bis zu den heutigen 640 Zeilen oder Dual-Source CT’s ist doch eine immense Entwicklung geschehen. Dies führte jedoch unweigerlich auch zur vermehrten Anwendung und daher auch zur vermehrten Strahlenbelastung der Patienten bzw. der Bevölkerung geführt haben, wobei der medizinische Nutzen überwiegt Die Untersuchungen wurden wesentlich schneller und von der Bildqualität genauer und es kamen auch neue Einsatzbereiche, wie z.B. die CT Koronarangiographie hinzu, die z.T. invasive Abklärungen wie hier den Herzkatheter in gewissen Fällen ersetzen konnten.

Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • CT zeigt Knochenstruktur und Verkalkungen genauer als MRT und kommt daher auch zur Feindiagnostik einer Region nach voriger MRT zum Zuge.
  • Schnelle Methode, daher auch bei Kleinkind-Diagnostik mit strahlungsreduziertem Modus ohne nötige Sedierung und eben auch in Notfallsituationen.
  • Überlagerungsfreie Darstellung der untersuchten Region.
  • Nicht ganz so störungsanfällig bei Metall im Körper wie die MRT und insbesondere keine Komplikationen durch Metall im Körper.
  • Platzangst i.d.R. kein Thema da „Röhre“ sehr kurz und Untersuchung in Sekundenschnelle beendet.

Nachteile:

  • Strahlenbelastung recht hoch, aber oft auch Niedrigdosis-CT ausreichend.
  • Schlechterer Weichteilkontrast im Vergleich zur MRT
  • Knochenmarködem, als Zeichen für eine Stressfraktur, Entzündung oder aktivierte Arthrose im CT im Vergleich zur MRT nicht erkennbar.
  • In der Hirndiagnostik der MRT deutlich unterlegen

Prinzip

  1. Röntgenstrahlen aus Röntgenröhre durchdringen Körper und
  2. werden von Detektorring gemessen.
  3. Computer rechnet Dichtewerte in Hounsfield-Einheiten (HE) um und setzt aus diesen unterschiedlichen Grauwerten die CT-Bildern zusammen.

 

Abb. 11 Prinzip Computertomographie - CT

Abb. 11 Prinzip CT

 

Darstellung verschiedener Strukturen im Ct:

  • Wasser hat per definitionem 0 HE und Luft -1000 HE.
  • als hyperdens bezeichnet man Strukturen, die sich im Bild weiß darstellen (B. Kortikalis, frische Blutung); also eine relativ hohe Dichte aufweisen.
  • als hypodens bezeichnet man hingegen Strukturen niedriger Dichte bis hin zu negativen Werten wie sie bei der Luft oder dem Fett vorliegen, wobei sich die Strukturen schwarz darstellen.
  • anhand der gemessenen Dichtewerte (HE-Werte) ermöglicht sich ein Rückschluss auf die Art des vorliegenden Gewebes (siehe Abb. und somit eine Unterscheidung, wobei gerade im Weichteilbereich diese Unterscheidung deutlich der aus der MRT unterlegen ist.
Dichtewerte des Körpers im CT

Abb. 12 Dichtewerte des Körpers im CT

 

CT-Kontrastmittel: Hauptbestandteil für Wirkung: Iod

Gefahren:

  1. Allergien: Falls CT-KM-Allergie bekannt Vorbehandlung mit Antihistaminika und Kortison i.v. möglich.
  2. Nierenfunktionsschädigung: daher, wenn möglich nur bei gesunden Nieren, also normalem GFR- bzw. Kreatininwert geben.
  3. Hyperthyreose: durch Iodgehalt Verschlechterung einer vorbestehenden oder latenten im Körper schlummernden Hyperthyreose, was unter Umständen lebensgefährlich sein kann. Bei bekannter Hyperthyreose Vorbehandlung mit Irenat und Thyreostatika (Thiamazol, Carbimazol, Prothiucil) möglich. Eine Hypothyreose, die mit Iodid oder L-Thyroxin behandelt wird stellt i.d.R. keine Gefahr für das Kontrastmittel dar.

 

Beispiel 1 und 2:

computertomographie-abb-13-15

Abb. 13-15 CT LWS mit LWK 1 Fraktur und starker Osteochondrose L3/4 (li.) und CT Abdomen mit Leberverfettung (Mitte und re.)

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