MRT besser als CT?
Ist ein MRT besser als ein CT?
Diese Frage höre ich oft in der Praxis und lässt sich aber leider nicht so pauschal beantworten. Generell würde ich aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung durch Röntgenstrahlung eigentlich immer eine MRT bevorzugen. Auch aufgrund der höheren Empfindlichkeit ist die MRT oft der CT vorzuziehen. Sei es zur Darstellung eines Schlaganfalles oder zur Entdeckung von Mikrofrakturen oder Entzündungen in den Knochen. Und manchmal ergänzen sich beide Methoden, da sie jeweils unterschiedliche Prinzipien der Körperdarstellung nutzen.
In folgenden Fällen halte ich die CT für besser als die MRT:
- Wenn der Patient eine Kolik hat und es um die Frage nach Nierensteinen (Fachbegriff: Nephrolithiasis) oder Steine in den Harnleitern (Fachbegriff: Ureterolithiasis) geht. Dann würde ich ein Niedrig-Dosis-CT des Bauchraumes bevorzugen.
- Wenn es um die Abklärung von Lungenveränderungen geht, wie z.B. Rundherde/ Tumore in der Lunge, Lungenarterienembolie, Lungenentzündung etc., würde ich ebenso eine CT bevorzugen.
- Wenn es um die Feinstruktur der Knochen geht, ist eine CT oftmals genauer als die MRT, wenngleich die MRT neben der Knochenszintigraphie wiederum die einzige Methode ist, um eine Knochenmarkreizung (= Knochenmarködem) darstellen. Dies macht die MRT der CT bei der Frage nach Frakturen insbesondere i.R. von Mikrofrakturen oder bei der Frage nach Entzündungen oder Tumore überlegen. Mit der CT kann diese Frage nicht geklärt werden.
- Wenn es schnell gehen muss, weil der Patient z.B. instabil ist, würde ich ebenfalls die CT bevorzugen. Oder auch bei einem Säugling, der für eine MRT vielleicht eine Narkose mit entsprechendem Narkoserisiko benötigt und stattdessen trotz der Strahlenbelastung in gewissen Fällen besser eine CT bekommt, die in Sekundenschnelle vorüber ist und somit ohne Narkose auskommt.
- Wenn aufgrund des Patienten keine MRT möglich ist, sei es durch Platzangst, Herzschrittmacher, Übergewicht etc., dann kommt ebenfalls die CT oder gelegentlich je nach Fragestellung auch die Szintigraphie zum Zuge.
Also ist die MRT zwar in vielen Fällen die bessere, da empfindlichere Methode, aber in den o.g. Fällen kann auch eine CT die bessere Methode darstellen.
So ich hoffe, dass ich Euch mit diesem Artikel etwas weiterhelfen konnte und freue mich über Eure Rückmeldungen.
Alles wie immer ohne jegliche Gewähr oder Garantie auf Richtigkeit bzw. Vollständigkeit.
Euer Online-Radiologe
Hallo,
ich habe letztes Jahr an einem Non-Hodkings Lymphom im primären Mediastinum gelitten und bin heute in Vollremission. Nach 2x PET CTs im letzten Jahr und 7 weiteren CTs über das Jahr verteilt, stellt sich die Frage, ob von nun an zur Nachsorge ein MRT in Frage kommen könnte.
Da meine Herzgefäße damals vom sehr großen Tumor und auch die Bronchien umschlossen waren, müsste diese Region ebenfalls auf dem Bild geklärt werden.
Man sagte, dass dadurch, dass das Herz sich während der Aufnahmen im MRT bewegt sowie der Brustkorb auch, diese Bildgebung nicht genutzt werden könne. Können Sie die Aussage bestätigen?
Danke und viele Grüße